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Weihnachtslied

Vom Himmel in die tiefsten Klüfte ein milder Stern hernieder lacht; vom Tannenwalde steigen Düfte und hauchen durch die Winterlüfte, und kerzenhelle wird die Nacht. Mir ist das Herz so froh erschrocken, das ist die liebe Weihnachtszeit! Ich höre fernher Kirchenglocken mich lieblich heimatlich verlocken in märchenstille Herrlichkeit. Ein frommer Zauber hält mich wieder anbetend staunend muß ich stehn; es sinkt auf meine Augenlieder ein goldner Kindertraum hernieder, ich fühl's, ein Wunder ist geschehn. -Theodor Storm-

Morgengedicht

Mich schlummert noch süß im Morgendämmer das erste Licht pocht sanft an die Tür meines Herzens und füllt die Seele mir mit zarten Blüten die drin behüten den Duft, die Schönheit, die Liebe fürs Leben Komm süßer Tag, mach hell meinen Blick wacht auf ihr Beine und Arme und Bauch und Herz und Mund und die Freude auch und tanzt die Wonne so singt die Sonne und webt mich ins Sein ganz ohne Zurück (Lin 18.12.07)

Wichtig

Die Löcher sind die Hauptsache an einem Sieb. Ich hab dich so lieb. Das Ungesagte ist das Wichtige an diesem Schrieb. Ich hab Dich so lieb. Das Mitgenomme ist die Hauptsache für eine Dieb. Ich hab Dich so lieb. Du hast mein Herz, bitte nicht sieben, bitte nicht dieben Ich tu Dich halt lieben,

herz

h erz wie briert fast ziniert von die serfrAU l ieb ste lieb e D ich h eiß Twas? na das herz vibriert,...

Love free

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If you love something, set it free. If it comes back, it is yours. If it does not, it never was.

Wie er wolle geküsset sein

Nirgends hin, als auf den Mund: Da sinkts in des Herzen Grund. Nicht zu frei, nicht zu gezwungen, Nicht mit gar zu faulen Zungen. Nicht zu wenig, nicht zu viel: Beides wird sonst Kinderspiel. Nicht zu laut und nicht zu leise: Bei der Maß' ist rechte Weise. Nicht zu nahe, nicht zu weit: Dies macht Kummer, jenes Leid. Nicht zu trocken, nicht zu feuchte, Wie Adonis Venus reichte. Nicht zu harte, nicht zu weich, Bald zugleich, bald nicht zugleich. Nicht zu langsam, nicht zu schnelle, Nicht ohn' Unterschied der Stelle. Halb gebissen, halb gehaucht, Halb die Lippen eingetaucht, Nicht ohn Unterschied der Zeiten, Mehr alleine denn bei Leuten. Küsse nun ein jedermann, Wie er weiß, will, soll und kann! Ich nur und die Liebste wissen, Wie wir uns recht sollen küssen. (Paul Fleming)

Memento

Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang, Nur vor dem Tod derer, die mir nah sind. Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind? Allein im Nebel tast ich todentlang Und laß mich willig in das Dunkel treiben. Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben. Der weiß es wohl, dem dieses wiederfuhr Und die es trugen, mögen mir vergeben. Bedenkt: Den eigenen Tod, den stirbt man nur, Doch mit dem Tod der anderen muß man Leben. ( Mascha Kalèko )